Forschung

Mein Magisterstudium der Kunstpädagogik, Philosophie und Pädagogik an der Universität Würzburg legte den Grundstein für eine interessierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit verschiedenen (ästhetischen) Theorien, die sich in interdisziplinären Schnittbereichen mit Phänomenen des Alltagsleben und ihrer zwischenmenschlichen Relevanz befassen. So liegt mein Forschungsschwerpunkt bei der leiblichen Wahrnehmung von Atmosphären als gestaltbaren (Lebens)Umwelten.

Dieses Thema der Atmosphäre konnte ich während meines Promotionsstudiums an der Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften der Universität Würzburg vertiefen. Dabei genoss ich die Verzahnung der verschiedenen Lehrstühle und den damit einhergehenden interdisziplinären Austausch – bei Veranstaltungen der Fakultät, der Graduiertenschule, wie auch der Hanns-Seidel-Stiftung, die mein Projekt mit einem Promotionsstipendium förderte.

Meine Dissertation Die besondere Atmosphäre – Ästhetische Feldforschungen ist 2012 im transcript-Verlag (Bielefeld) erschienen und beschäftigt sich mit dem Atmosphärenphänomen in der Verflechtung theoretischer Begriffsarbeit und empirischer Feldforschung. Es ist interdisziplinär den Kernfächern Philosophie und Kunstpädagogik zugeordnet, wobei ich neben phänomenologischen auch Einsichten aus kunstgeschichtlichen, (wahrnehmungs-) psychologischen, theaterwissenschaftlichen, architektonischen, städteplanerischen Arbeiten verarbeitet und genutzt habe – nicht nur aus dem deutschen, sondern v.a. auch französischen Raum. Im Nachgang dieses Buches wurde ich auf etliche Tagungen im In- und Ausland eingeladen, um meine Themen vorzustellen, in verschiedenen disziplinären Felder zu diskutieren und dann durch Publikationen dem interdisziplinären Diskurs zugänglich zu machen. Die etlichen veröffentlichten Artikel versuchen das innovative Potential der Atmosphärenthematik in neue, gesellschaftlich relevante Kontexte zu stellen – etwa bzgl. Atmosphären in Kirchenräumen, in der (Landschafts-)Architektur oder der ethischen Potentiale von Atmosphären.

‚Atmosphären‘ stellen ein hochaktuelles ästhetisches Phänomen dar. So bleibt es auch Teil meiner aktuellen Forschungen zu Lernatmosphären und von „Betrefflichkeit und Materialität. Atmosphärische und quasi-subjektive Bedingungen von Wahrnehmung“ (so der Arbeitstitel meines Habilitationsprojektes). Atmosphären sind ein wichtiger Anker für Bildungsprozesse, die sich in allen Formen von sozialen Räumen vollziehen und die im Kontext einer ästhetisch fundierten Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie rückgebunden sind an die materiellen Grundbedingungen von Lerngegenständen. So stehen die wahrnehmbaren Dinge und Objekte in atmosphärischen Situationen in einem besonderen didaktischen Verhältnis zu den anwesenden Subjekten und ermöglichen Reflexionen auf unterschiedlichen Ebenen. Das spezifische (pädagogische und bildende) Verhältnis von Umgebung und eigener Anwesenheit in dieser Umgebung kann verstehen helfen, wie und wann Bildung gelingen kann.

Mann auf Bild im Staubzimmer